aus Tagesschau.de
Sängerin stirbt im Alter von 48 Jahren
Whitney Houston ist tot
Die US-Sängerin Whitney Houston ist tot. Sie starb im Alter von 48 Jahren. Zur Todesursache machte ihre Sprecherin Kristen Foster keine Angaben.
Die Leiche Houstons wurde nach Berichten des US-Senders CNN in einem Hotel in Beverly Hills bei Los Angeles gefunden. Die Polizei teilte mit, offenkundige Hinweise auf Gewalteinwirkung gebe es nach ersten Erkenntnissen nicht. Houston war anlässlich der Grammy-Verleihung in der Stadt. Der bedeutendste Musikpreis der Welt, mit dem Houston sechs Mal ausgezeichnet wurde, wird heute vergeben.
Houston war ein Superstar von der Mitte der achtziger Jahre bis weit in die Neunziger hinein. Ihr Song "I Will Always Love You" für den Soundtrack des gleichnamigen Films "The Bodyguard" wurde die Liebeshymne einer ganzen Generation und ist weltweit die meistverkaufte Single einer Sängerin.
Die Frau mit der Drei-Oktaven-Stimme
Das musikalische Talent der Frau mit der drei Oktaven umfassenden Stimme wurde früh entdeckt und gefördert. Und es wurde Whitney Houston gewissermaßen in die Wiege gelegt: Ihre Mutter Emily Drinkard, später Cissy Houston, war eine leidenschaftliche Gospelsängerin und unterstützte Superstars wie Elvis Presley oder Aretha Franklin als Background-Sängerin. Beeinflusst wurde Houston auch durch ihre Cousine, die Sängerin Dionne Warwick. Ihre eigene Karriere startete Houston im Alter von 15 Jahren als Background-Sängerin unter anderem bei Chaka Khan. Daneben startete sie eine Model-Karriere.
Ihr Debütalbum "Whitney Houston" erschien 1985 und ist eines der bestverkauften aller Zeiten. Das zweite Album "Whitney" folgte 1987 und stieg von Null auf Platz eins der US-Verkaufscharts ein. Insgesamt hatte sie sieben Nummer-Eins-Hits in Folge.
"So viel Talent"
Als einer der ersten äußerte sich US-Talkmaster Larry King zum Tod der einstigen Diva. "Als ich sie das erste Mal traf und sie zum Interview reinkam, dachte ich einfach nur 'Wow!'. Sie hatte so viel Talent, Schönheit und Anmut." Houston habe auch die Schauspielerei so geliebt. "Es ist so unwirklich, wenn Menschen so jung sterben. Das ist alles nur traurig, traurig, traurig." Komponist und Musikproduzent Quincy Jones sagte, Houston war "ein echtes Original". Sein Herz sei gebrochen, sagte der 78-Jährige. "Ich bedaure so sehr, dass ich nie mit ihr gearbeitet habe." Auch Popsängerin Mariah Carey zeigte sich tief erschüttert über den Tod ihrer Kollegin. "Mein Herz ist gebrochen und ich weine nach dem schockierenden Tod meiner Freundin, der unvergleichlichen Ms. Whitney Houston", twitterte sie.
Fans waren zuletzt enttäuscht
In den letzten Jahren kämpfte Houston jedoch mit Drogenproblemen, und ihre einst goldene Stimme versagte. Zwar veröffentlichte sie 2009 ein Comeback-Album, doch ihre Tournee im Jahr darauf war von Negativschlagzeilen geprägt: Sie musste etliche Konzerte wegen Krankheit absagen und erhielt negative Kritiken von Fans, die von Houstons Gesang und Auftritten enttäuscht waren.
"Ich bin entweder mein bester Freund oder mein schlimmster Feind"
Ihre Drogenprobleme bekam Houston offenbar nicht in den Griff. "Ich bin entweder mein bester Freund oder mein schlimmster Feind", sagte sie 2002 in einem ABC-Interview. 2010 erklärte sie sich für drogenfrei, Berichte über einen angeblichen Rückfall wies sie nach einem Ausfall bei ihrer Europa-Tournee zurück. Ein Jahr später unterzog sie sich erneut einer Entziehungskur.
Nur Stunden vor ihrem Tod war über neue Projekte spekuliert worden, unter anderem über eine Zukunft in der populären Talentshow "The X-Faktor". Dort sollte sie künftig als Jurymitglied auftreten, hieß es.