Hallo,
etwas Story, um Gerds Disco herum gestrickt ..........
Der Soul-, Gospel- und Jazzsänger, sowie Songwriter Alex Bradford wurde am 23. Januar 1927 in Bessemer/Alabama als Alex E. Bradford Jr. geboren und verstarb am 15. Februar 1978 in Newark/New Jersey erst 51-jährig, an einem Schlaganfall. Sohn eines Erzbergarbeiters; aufgewachsen während der Depression. Neben Alabama waren unter anderem auch New York City und Chicago seine Betätigungsfelder.
Professor Alex Bradford, der "Singing Rage of the Gospel Age", und vom Gospel-Autor Tony Heilbut als "Little Richard des Gospels" gefeiert, gilt wohl als der einflussreichste männliche Künstler des Goldenen Zeitalters des Gospels nach dem Zweiten Weltkrieg. Bradford war ein bedeutender Komponist (“I'm Too Close to Heaven“ und “I Can't Turn Around“), Sänger (er wechselte zwischen einer rauen, heiseren Bruststimme und einem Falsett, das ihn zu einem männlichen Sopran machte), Bühnen- (und Altar-) Künstler, Plattenproduzent sowie Gruppen- und Chorleiter.
Neben seinem Einfluss auf die Soul-Sänger von Newark spielte Bradford auch eine Rolle bei der Gestaltung des Stils von Little Richard, Ray Charles und sogar Sam Cooke, deren Werke alle ein sorgfältiges Studium seiner Fähigkeiten und Eskapaden widerspiegeln.
Er war auch ein Pionier bei der Ausweitung des Gospels auf weltliche Kontexte, insbesondere als Co-Star mit seiner Welttournee mit Marion Williams in “Black Nativity“ (1961/62). In dieser Funktion war er Vorreiter bei späteren Musical-Hits wie “Godspell“ und “Jesus Christ Superstar“.
“Black Nativity“ ist eine Adaption der Weihnachtsgeschichte von Langston Hughes, die von einer ausschließlich schwarzen Besetzung aufgeführt wird. Hughes war der Autor des Buches, wobei die Texte und die Musik traditionellen Weihnachtsliedern entnommen sind, die im Gospel-Stil gesungen werden, wobei einige Lieder speziell für die Show geschrieben wurden. Die Show wurde am 11. Dezember 1961 erstmals Off-Broadway aufgeführt und war eines der ersten Stücke, das von einem Afroamerikaner geschrieben wurde und dort aufgeführt wurde. Die Show hatte 1962 eine erfolgreiche Tournee durch Europa, unter anderem beim “Spoleto Festival of Two Worlds“ in Italien.
Alex Bradford war – was unter bedeutenden Gospelkünstlern selten ist – sowohl Instrumentalist als auch Sänger. Als Chorleiter der Abyssinian Baptist Church in Newark erwies er sich auch als hervorragender Talentsucher und brachte unter anderem Cissy Houston and the Sweet Inspirations, Dionne und Dee Dee Warwick, C and the Shells und Judy Clay hervor, die alle eine bedeutende Karriere im Soul und Pop machten und von denen keiner jemals weit von der Gospel-Basis ihres Gesangs abwich.
Bradford wuchs in Bessemer auf, einer Kohlestadt vor den Toren Birminghams in Alabama. Bessemers beträchtliche schwarze Bevölkerung brachte einige der ersten Gospel-Quartette hervor, insbesondere die Famous Blue Jays und die Swan Silvertones, die den jungen Bradford stark beeinflussten, obwohl er später den männlichen Gospel-Stil revolutionierte, indem er „Quartette“ in „Gruppen“ umwandelte.
Bradford begann im Alter von vier Jahren sein Vaudeville-Debüt, sang und tanzte in schwarzen Varietés, und während er bei einer großartigen lokalen Jazz-Pianistin, Mildred Belle Hall, Tanz- und Musikunterricht nahm, erwies er sich als frühreif und talentiert genug, um eine große Zukunft in der Musik zu haben. Alex hatte auch ein gutes Ohr für Blues und Jazz und seine Aufmerksamkeit galt den theatralischen Aspekten der Popmusik. Cab Calloway inspirierte ihn mit seiner extravaganten Bühnenpräsenz, die das Gospelpublikum in den 50er Jahren und die Theater- und Nachtclubbesucher der 60 er und 70 er Jahre begeisterte.
Bradford war im Alter von sechs Jahren der Heiligkeitskirche beigetreten (gegen den Widerstand seines Vaters, eines Southern Baptist), und als Teenager war er ein Anhänger von Prophet Jones, einem Pfarrer der Church of God in Christ (und extravaganten Pianisten), der später die Christ Universal Dominion Kingdom of God and Temple of Christ, International Fellowship in Detroit gründete, die eine Zeit lang eine einflussreiche Kraft in der afroamerikanischen Welt waren.
Als er schließlich seine erste wichtige Gruppe, die Bradfordettes, gründete, tat Bradford dies auf unverwechselbare Weise und bediente sich gleichermaßen der Gospel- und Showbiz-Choreographie.
Nach einer Auseinandersetzung mit einem rassistischen Polizisten schickten ihn seine Eltern nach New York, wo er ein Quartett gründete, die Bronx Gospelaires. Nach seiner Rückkehr nach Alabama besuchte er das Snow Hill Institute in Snow Hill, wo er während seiner Lehrtätigkeit den Titel „Professor“ erhielt. Aber seine Berufung war das Predigen und Singen, und er tat dies sehr produktiv, wurde schließlich in drei Kirchen ordiniert und diente als Laienpfarrer in zwei weiteren. Er predigte in der Mother Hargrove Bishop Universal Spiritual Church.
Im Zweiten Weltkrieg in der Armee, sang er manchmal Blues bei Lagerkonzerten und trat bei Camp-Shows auf. Nach dem Krieg ging er nach Chicago, wo er als Barpianist arbeitete. Alex wurde bald Teil des inneren Kreises der Gospelmusik-Innovatoren Chicagos. Dort wurde er von Roberta Martin und Mahalia Jackson aufgenommen, den wichtigsten Gruppenleiterinnen und Solosängerinnen im Gospel. Er schrieb Lieder für Sallie und Roberta Martin und spielte Klavier für Mahalia Jackson.
Sowohl Martin als auch Jackson hatten ihn als Jungen in Birmingham gekannt. Sie waren für ihn sowohl ermutigend als auch hemmend, und Bradford war schließlich gezwungen, eine Pause zu machen.
** Roberta Evelyn Martin (* 12. Februar 1907 in Helena/Arkansas; + 18. Januar 1969 in Chicago) war eine amerikanische Gospelmusikerin (Gesang, Klavier, Arrangement, Komposition), die die Roberta Martin Singers leitete, seit den 1940 er Jahren den ersten gemischt-geschlechtlichen Chor im afroamerikanischen Gospel.
Bradford schrieb weiterhin viel für andere Interpreten und brachte zwei bedeutende Hits für die Roberta Martin Singers heraus, “Let God Abide“ (1953) und “Since I Met Jesus“ (1954), erschienen für Apollo Records.
Sein Plattendebüt gab er 1950 bei Gotham, zusammen mit Willie Webb, einem ehemaligen Mitglied der Roberta Martin-Gruppe.
Dann machte er sich mit den Bradford Singers selbstständig, gefolgt von einer weiteren Gruppe, den Bradford Specials.
Er stellte die Bradford Specials (auch bekannt als The Bradford Singers) vor und wurde der erste männliche Star des „Gruppen-Gospels“, einer Art von Gospel, die bis dahin fest von Frauen dominiert wurde. Alex hatte großen Einfluss auf James Cleveland (dessen Karriere er förderte) und den Chor-Gospel-Stil, der heute einen Großteil des afroamerikanischen Gospel-Marktes dominiert. Alex Bradfords Gesangsstil, ein dröhnender Bariton, der häufig in ein schauriges hohes Falsettgebrüll ausbrach, war immens einflussreich; sein berühmtes Geschrei, das Bradford von seiner Freundin Marion Williams übernahm, wurde zu Little Richards Markenzeichen. Ray Charles war ein weiterer früher Schüler. Während er seine Gospel-betonte Form von Rhythm and Blues entwickelte, die als „Soul“ bekannt wurde, verbreitete Alex den Gospel-Sound nach Europa.
1951 startete er seine ersten Versuche, um für das New Yorker Apollo-Label aufzunehmen. Die Aufnahmen verblieben im Archiv des Labels und erschienen erst 1954, nachdem Alex Bradford mit seinen Specialty-Aufnahmen erfolgreich war. Wie die meisten Gospel-Interpreten während des Goldenen Zeitalters reiste er viel mehr und trat in Kirchen und bei Erweckungsveranstaltungen auf, als dass er Aufnahmen machte, und er war immer willkommen, weil er eine fast ausgelassene Nummer hatte, die stark arrangiert und choreographiert, aber letztlich so spontan war, wie Gospel sein muss, und die (wie man so sagt) in der gesamten Gospelszene für Furore sorgte.
Sein Durchbruch kam 1954, als er in Los Angeles mit Aufnahmen für Speciality Records des großen Produzenten Art Rupe begann. Er nahm sechs Jahre lang für Specialty auf und war zeitweise Leiter der Gospel-Linie, was bedeutete, dass er so geschätzte Kollegen wie Bessie Griffin, Princess Stewart und die Argo Singers produzierte.
Bradford machte wichtige Aufnahmen auf eigene Faust und schrieb Hit-Material für Roberta Martin, Sallie Martin und Mahalia Jackson, die er auch alle begleitete. Seine Bradford Specials, mit denen er in den 50er Jahren seine wichtigsten Platten machte, waren die erste Männergruppe, die die Neuerungen übernahm, die Frauenquartette wie die von Roberta Martin und Clara Ward in den Gospel brachten.
Er nahm seine erste Hitplatte “Too Close To Heaven“ (1953) auf, die als Professor Alex Bradford and the Bradford Specials angekündigt wurde, 1954 über eine Million Mal verkauft wurde und mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet wurde. Alex' Debüt bei Specialty im Jahr 1953, “Too Close To Heaven“, war ein sofortiger Hit und wurde eine der am besten verkauften Gospel-Platten aller Zeiten.
SPECIALTY - Gospel Series
09 53....XSP-852-45.... PROFESSOR ALEX BRADFORD And The Bradford Specials..I Don't Care What The World May Do/SP-852-45….Too Close To Heaven
Danach folgten im Rest des Jahrzehnts eine Reihe weiterer Erfolge. Künstler wie Little Richard imitierten Bradfords energischen Stil, der von einem rauen Bass bis zu einem kreischenden Falsett reichte, und seine extravagante Bühnenpräsenz. Ray Charles seinerseits übernahm nicht nur einige von Bradfords stimmlichen Manierismen, sondern basierte seine Raelets auch auf den Bradford Specials.
SPECIALTY - Gospel Series
02 54....XSP-858-45.... PROFESSOR ALEX BRADFORD And the Bradford Specials..Lord! Lord! Lord!/SP-858-45….He Lifted Me
06 54....XSP-865-45.... PROFESSOR ALEX BRADFORD And The Bradford Specials..I Won't Sell Out/SP-865-45….Just The Name Of Jesus
APOLLO
06 54....45 - 284.... ALEX BRADFORD and SINGERS..He’s So Good To Me (C-2514)/He’s A Wonder Me (C-2512)
08 54....287-X45.... PROF. ALEX BRADFORD and Singers..Jesus Keeps Nearer The Cross (C-2509)/Oh Lord Remember Me (C-2444)
08 54....288-X45.... PROF. ALEX BRADFORD and Singers..Rock Of Ages (C-2441)/Tell The World About Jesus (C-2439)
SPECIALTY - Gospel Series
10 54....XSP-871-45.... PROFESSOR ALEX BRADFORD and The Bradford Specials..I Feel The Spirit/SP-871-45….Right Now
06 55....XSP-879-45.... PROFESSOR ALEX BRADFORD AND THE BRADFORD SPECIALS..He'll Wash You Whiter Than Snow/SP-879-45….Oh Lord — Save Me
11 55....XSP-886-45.... PROFESSOR ALEX BRADFORD and The Bradford Specials..Life's Candlelight/SP-886-45….Holy Ghost
04 56....XSP-893-45.... Professor Alex Bradford And the Bradford Specials..If Mother Knew/SP-893-45….Somebody Touched Me **
** Diese Platte endet mit einer wahren Gospel-Jamsession, bei der Bradford in einem Stil spielt, der großen Einfluss auf den frühen Rock’n’Roll hatte – siehe Little Richard und Jerry Lee Lewis.
Im Gegensatz zum Gesang kleiner Gruppen wie den Soul Stirrers, der selbst auf dem Höhepunkt der Emotionen geschliffen und koordiniert ist, ist diese Aufführung mit dem großartigen Solosänger „Professor“ Alex Bradford viel lockerer organisiert. Sie ist typisch für das, was man bei einer Erweckungsversammlung oder in einer der Kirchen hören könnte, die die temperamentvolle Art der Instrumentalbegleitung fördern,
Hier singen die Hintergrundstimmen keine Harmoniestimmen, sondern geben einfach enthusiastische und informelle Antworten auf Bradfords Gesangslinien. Dies ist das "Call and Response"-Muster, eines der allgemeinsten Phänomene in der Folkmusik der Neger, das man oft im Rock hört – siehe Ray Charles‘ “What’d I Say“. Dieses Lied hat ein harmonisches Muster, das letztlich von einem Kirchenlied abgeleitet ist, aber sehr frei behandelt wird, mit ausgedehnten Improvisationen auf einem einzigen Akkord (wie man sie heute oft im Rock hört). Während einer dieser Improvisationen verrät uns Bradford sein Markenzeichen – einen plötzlichen und elektrisierenden Falsettton.
10 56....45-SP-898-1009....PROFESSOR ALEX BRADFORD and the BRADFORD SPECIALS..I Dare You/-1007….Without A God
05 57....905.... PROFESSOR ALEX BRADFORD..Steal Away (5057)/I Can't Tarry (5055)
?? 58....909.... PROFESSOR ALEX BRADFORD..What Did John Do? (5118)/It All Belongs To Him (5116)
12 58....910.... ALEX BRADFORD..He's Everything To Me (5169)/I've Got A Job (5167)
05 59....915.... ALEX BRADFORD & BESSIE GRIFFIN..What Makes A Man Turn His Back On God (5193)/All Of My Burdens (5191)
05 59....916.... ALEX BRADFORD & THE MEN OF SONG..God Searched The World (5194)/The Man Is Wonderful (5192)
04 59....917.... ALEX BRADFORD..The Lifeboat (5197)/What Folks Say About Me (5195)
1959 und 1960 nahm er in New York für die Labels Savoy (auf dem Sub-Label Gospel) und Choice auf.
GOSPEL
10 59....1028.... PROF. ALEX BRADFORD AND THE LADIES OF MUSIC..Big Wind Blowing (GAB-70626)/
He Makes All My Decisions For Me (GAB-70624)
01 60....45-1034.... PROF. ALEX BRADFORD AND THE MEN OF SONG..God Never Sent A Soldier To Battle Alone (45-GAB-70639)/
There's A Leak In The Building (45-GAB-70637)
01 61....45-1046.... ALEX BRADFORD..The Storm Is Not Over (45-SAB-520)/Nobody's Fault But Mine (45-SAB-515)
Im Jahr 1961, als seine Karriere als Musiker im Niedergang begriffen war, trat Bradford der Besetzung des Off-Broadway-Stücks “Black Nativity“ bei, das auf den Schriften von Langston Hughes basierte und 1962 durch Europa tourte. Die Aufnahme bei Vee-Jay ist wichtig, aber nur ein Schatten der Bühnenshow. Ein Mitglied der Alex Bradford Singers war zu dieser Zeit Madeline Bell, die sich nach dem Ende der Show in England niederließ.
CHOICE
10 61....#23.... PROF. ALEX BRADFORD..Jesus Keep Me Near The Cross (SOA-#23-A)/
PROF. ALEX BRADFORD and the BRADFORD SINGERS..Hold Out (SOA-#23-B)
01 62....#26.... PROF. ALEX BRADFORD and the Bradford Singers soloist: Alex Bradford..I’ve Been Dipped (SOA-#26-A)/PROF. ALEX BRADFORD and the Bradford Singers soloists: Madeline Broadus Alex Bradford..
Jesus Supplies My Every Need (SOA-#26-B)
Sein Gospelsong “Let the Lord Be Seen in Me“ aus dem Jahr 1962, aufgenommen für sein Album “One Step & Angel on Vacation“, wurde 1964 auch von einer aufstrebenden Kraft der jamaikanischen Musik aufgenommen, Bob Marley & the Spiritual Sisters. Marley nahm später den Rastafari-Glauben an, sang aber zunächst zusammen mit seiner Mutter Gospel in der örtlichen Shilo Apostolic Church.
GOSPEL
01 62....1060.... ALEX BRADFORD..He Leadeth Me (GAB 70622)/Come On Lets Go (GAB 70623)
REGENT
07 62....211.... PROF. ALEX BRADFORD..My Lord Is Going To Move This Wicked Race (45-SAB 518)/
I'm Going To Work (Until The Day Is Done) (45-SAB 516)
CHOICE
11 62....#34.... PROF. ALEX BRADFORD..It Is Well (In My Soul)/I Found The Answer
Er machte aber wichtigere Aufnahmen für Vee-Jay, wo er von 1962 bis 1964 aufnahm.
Bei diesen Vee-Jay-Sessions von 1962 konzentriert sich Bradford auf sich selbst, gibt den Mitgliedern seiner Gruppe aber wie immer Raum, um zu glänzen. Calvin White, der 1958 zu Bradford stieß, singt mit ihm im Duett “I Wasn't Gonna Tell Nobody“, während Kenneth Washington, ein weiterer Rekrut aus 1958 schließt sie sich dem Boss bei “Left My Sins Behind Me“, “He Always Keeps His Promises“ und “Nothing But The Holy Ghost“ an. Willie James McPhatter, der seit 1957 bei Bradford Orgel spielte, singt auf “Oh My Good Lord“ und “I Made God A Promise“ solos.
Doch zum neuen Star wird Madeline Bell (siehe weiter unten), das erste feste weibliche Mitglied der Bradford Singers. Ihre kraftvolle Altstimme steht bei “What About You“, “They Came Out Shouting“ und “Just To Know I Made It In“ im Mittelpunkt. Während sie 1963 mit “Black Nativity“ in London war, beschloss Madeline, zurückzubleiben.
In dieser Zeit wurde Bradford ein internationaler Star, tourte durch Europa, hauptsächlich durch England, und kam sogar bis nach Australien, mit einer Gruppe, zu der auch die zukünftige Rolling Stones-Diva Madeline Bell gehörte (das ist sie auf “Gimme Shelter“).
VEE-JAY - Gospel Series
12 62....VJ 915.... Featuring: Alex Bradford, Princess Stewart, Marion Williams & The Stars Of Faith..Go Where I Send Thee (62-2710)/Poor Little Jesus Boy (62-2701)
03 63....VJ 919.... ALEX BRADFORD..Just In Time (62-2362)/One Step (62-2351)
REGENT
08 63....221.... ALEX BRADFORD..He’s All Right (GAB 70640)/Because He Loves Me So (GAB 70641)
VEE-JAY - Gospel Series
?? 64….VJ 939.... ALEX BRADFORD..Can't Trust Nobody (62-2844)/Angel On Vacation (62-2836)
Er machte 1966 einige Platten, größtenteils unveröffentlicht, für Chess‘ Tochterfirma Checker und rundete seine Aufnahmekarriere 1967 und 1968 mit Sessions für Nashboro ab, die für ihre Art in Ordnung sind, aber nicht so dynamisch wie das Beste, was er früher gemacht hatte.
Bradford lieferte den Erzähler und Gesang für einen animierten Kurzfilm von Richard Williams Productions aus dem Jahr 1967 mit dem Titel “Sailor and the Devil“.
Die Gospelstile änderten sich und Bradfords Popularität nahm ab, was vielleicht der Grund dafür war, dass er die Stelle des Chorleiters der Abyssinian Baptist Church annahm. Er hatte bereits 1960 eine Aufnahme mit dem 120-köpfigen Chor für Columbia gemacht (darunter eine definitive Aufführung seines Songs “I Want to Ride That Glory Train“) und 1969 eine weitere für Jubilee. Doch Bradfords Interessen außerhalb der Kirche galten in den späten 60 ern und 70 ern eher einer Reihe von Gospel-beeinflussten Off-Broadway-Stücken unter der Regie von Vinnette Carroll, die auch “Black Nativity“ aufgeführt hatte. Er tourte durch die USA mit der Komödie “Don’t Bother Me, I Can’t Cope“, für das er 1972 den Obie Award gewann.
1978 kämpfte er gerade mit einem weiteren Hit, “Your Arms Too Short to Box with God“, als er einen Schlaganfall erlitt und im Alter von nur 51 Jahren starb.
Madeline Bell
Madeline Bell wurde am 23. Juli 1942 in Newark/NJ geboren und wurde stark von ihrer Großmutter beeinflusst, die Sängerin gewesen war. Bell wurde nach der Scheidung ihrer Eltern von ihrer Großmutter aufgezogen. Bell zeigte eine Neigung zu kreativen Künsten und nahm zunächst Klavierunterricht für 50 Cent pro Stück, konnte die Komplexität der Tastatur jedoch nicht meistern. Als nächstes bezahlte ihre Großmutter Tanzstunden und stellte fest, dass Madeline niemals mit Ginger Rogers oder Josephine Baker verwechselt werden würde, also hörte sie mit dem Unterricht auf. In der fünften Klasse fand Bell ihre Berufung – das Singen – und trat regelmäßig in Schulaufführungen auf.
Mit 11 Jahren sang sie “Santa Baby“, ein von Eartha Kitt populär gemachtes Lied. Bell ging regelmäßig in die Kirche und sang im Chor. Später schloss sie sich einer Gruppe namens Four Jacks & A Jill an, die an Straßenecken sang. Madeline Bell war die Jill.
Mit 16 schloss sie sich den Glovertones an, einer Gospelgruppe, die an Wochenenden Gospel sang und oft Hunderte von Meilen in einem alten, heruntergekommenen Kombi zu Auftritten fuhr, bei denen jedes Mitglied fünf Dollar verdiente. Der Kombi ging oft kaputt und oft erschien Bell Montagmorgen frustriert und todmüde zur Arbeit in einem Supermarkt als Fleischverpackerin. Glücklicherweise hatte sie einen verständnisvollen Chef und außerdem konnte sie 75 Hühner in einer Stunde verpacken, was sie mühelos zur schnellsten Hühnerverpackerin im Haus machte.
Ihre Produktivität wurde durch die R&B-Musik aus dem Radio gefördert, die ihr Chef sie freundlicherweise während der Arbeit spielen ließ. Ihr erster großer Durchbruch kam, als sie etwa 1961 Alex Bradford traf und nach erfolgreichem Bestehen eines Vorsingens eingeladen wurde, seiner Gruppe beizutreten. Sie blieb zwei Jahre bei Bradford, bereiste kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten und spielte in zu vielen Städten, um sie alle aufzuzählen. Zu dieser Zeit galt Bradford als einer der besten männlichen Gospelsänger. Gegen Ende von Bells erstem Jahr bei den Bradford Singers wurden sie gebeten, in “Black Nativity“ aufzutreten, einem Musical, das durch ganz Amerika und Europa tourte.
In Großbritannien freundete sie sich mit der verstorbenen Dusty Springfield an und trat bei vielen ihrer Background-Sessions auf. Sie arbeitete auch im Studio hinter den Rolling Stones, Joe Cocker, Kiki Dee, Doris Troy, Joe Brown, Lesley Duncan und Kenny Lynch, um nur einige zu nennen.
Zu dieser Zeit hatte sie die Bradford Singers bereits verlassen und sich in England niedergelassen. 1968, sechs Jahre nach ihrer Niederlassung in England, hörte ein hohes Tier bei Philips Records im Vereinigten Königreich sie in einem Studio arbeiten und bot ihr einen Vertrag an. Sie nahm einige der größten Soul-Singles Großbritanniens auf. Sie veröffentlichte zunächst “I'm Gonna Make You Love Me“, das zuvor von Dee Dee Warwick aufgenommen worden war, Dionnes Schwester und ebenfalls aus Newark stammend, und “Doin' Things Together With You“. Phillips veröffentlichte die Platte zunächst in den USA auf ihrem Label Mod, wechselte dann zu Philips, als sie anfing, sich durchzusetzen. In den Vereinigten Staaten erreichte sie schließlich # 26.
Ein Jahr später schloss sie sich Blue Mink an, Roger Cooks Gruppe, und blieb vier Jahre lang. Sie landete Erfolge mit “Melting Pot“ (# 3 in Großbritannien) und “Our World“, das 1970 in den USA auf # 64 kletterte. Andere Seiten waren in England erfolgreich, “Randy“ (# 9), “Banner Man“ (# 3) und “Stay With Me“ (# 11).
Sie verließ Blue Mink und kehrte in die lukrative Welt des Sessiongesangs und des Solos in den Niederlanden zurück. Bell machte sich einen Namen, indem sie mit Tom Parker an einigen CD-Produktionen mitwirkte, die populäre Arrangements klassischer Kompositionen waren. Die Platten verkauften sich recht gut. Sie trat in der Londoner Bühnenproduktion “Space“ auf und erreichte mit “My Love Is Music“, bei dem sie die Hauptsängerin war, erneut # 60 der Charts.
Sie tourte auch mit den Swingmates durch die Niederlande und hatte eine Hauptrolle in “A Night at the Cotton Club“. Mit den Swingmates nahm sie eine CD auf, “Have You Met Miss Bell“.
Sie singt immer noch und tritt mit ihrer Gruppe Madeline Bell & her Musicians in englischen Clubs wie Ronnie Scott's Jazz Club auf. Sie besucht gelegentlich die USA, aber England ist seit 1962 die Heimat der Jerseyite.
Gruuß
Heino
