HARRY HERMANN

HERMANN, HARRY (HARRY HERMANN SPITZ) * 1899 in Brünn, + 10.07.1961,
Orchesterleiter,

Musikstudium in Wien, Konzertreisen als Bratschist,
ab 1929 beim Rundfunk in Köln,
trotz Flucht vor den Nazis nach Frankreich ab 1940 fünf Jahre im Konzentrationslager,

ab Ende 1947 Hauptabteilungsleiter für Musik beim NWDR in Hamburg,
Orchester (teilweise mehr als 100 Musiker aus den Orchestern von GÜNTER FUHLISCH, ALFRED HAUSE, FRANZ THON),
Philips (u.a. E 4160 "Schwarzwaldmädel I"/"Schwarzwaldmädel II"-1951 & Das Große Hamburger Rundfunkorchester),
1956 Heliodor, Polydor,

Filme u.a. "Die Diebin Von Bagdad"-1952

Gruß
Dietrich

Homocord 4-4145

Hallo Chris und Gerd,

vielen Dank für die Beiträge.
Erstaunlich, was alles so zu Tage tritt - immer wieder Anleihen im Angloamerikanischen,
was bei den DDR-Orchestern nur höchst selten zu finden war.

Grüße
Dietrich

Die Bertelsmann-Single gab's auch mit anderem Label

1952

1949

Der Orchesterleiter HARRY HERMANN feierte seine Erfolge
und wurde u.a. auf Bertelsmann-Schallplatten bekannt. Geboren
wurde er als Harry Hermann Spitz am 7. März 1899 in Brünn; verstorben
ist er dann am 10. Juni 1961 in Hamburg. Er hatte bis 1918 in Wien studiert
und war dann in Berlin. Nach einer Handlähmung zog er sich 1929 nach Köln
zurück, wo er bei der WERAG (Westdeutsche Rundfunk AG) arbeitete und für
Platten- und Konzertprogramm verantwortlich war. Als die Nazis an die Macht kamen,
wirkte er bis 1935 in Wien, dann in Neapel und Monte Carlo bis 1939 als
Kapellmeister. 1941 war er in der französischen Armee und wurde von den
Nazis verhaftet und in Konzentrationslager wie Auschwitz und Monowitz
verbracht. 1946 war er in Stockholm Leiter des dortigen Philharmonischen
Orchesters und 1947 Leiter der Musikabteilung des Nordwestdeutschen
Rundfunks.

Ab 1948 hatte er sein eigenes Orchester. Nach einer Untersuchung seiner
Biografie, welche von rechtsgerichteten Kreisen initiiet war und sich als
haltlos erwies, legte er im NWDR seinen Posten 1956 nieder und leitete
sein Orchester bis zu seinem Tod weiter. Nicht zuletzt an den Langzeitfolgen
seiner Nazi-KZ-Haft starb er und wurde auf dem jüdischen Friedhof in
Hamburg-Ohlsdorf beigesetzt.