POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

 
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POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.10.2020 - 13:25 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen,
die letzte deutsche Schellack wurde ja 1961 von Amiga veröffentlicht.
Polydor stellte im Herbst/Winter (?) 1957 die Schellackproduktion
in Deutschland (nicht: Brasilien, Argentinien etc.) ein, wie immer behauptet
wird.

Die höchste Schellacknummer ist
Polydor H 50581 FREDDY: Ich bin ein Vagabund/Sabrina
(hat jemand den Scan der Platte?)

Die höchste 'normal' verlaufende Nummer war 1957
Polydor H 50573 PETER ALEXANDER/MARGOT ESKENS: Das ganze Haus ist schief/
Vergiss mich nicht so schnell
(Scan siehe unten)

Mit 'normal' schliesst sich die Frage an:
FREDDY wurde gerne auf Polydor mit 81er Nummern (50381, 50481, 50581
als Beispiele) veröffentlicht - lag die zeitlich zu bestimmende Veröffentlichung
von 50573 (Alexander) VOR 50581 (Freddy)? - Falls es mit alten Schallplatten-
katalogen zu belegen
wäre, wäre es toll, da die Pressstempel ja keine genauen
Aussagen zum Veröffentlichungszeitpunkt geben können.

Hintergrund der Frage ist Gerd's jeweilige Freddy Quinn- und Peter Alexander-
Diskographie, nach welcher es wie folgt aussähe:
Polydor H 50573 (NH 23573): ALEXANDER - VÖ: 4/1958
Polydor H 50581 (NH 23581): FREDDY - VÖ: 12/1957

= gab es wirklich im April 1958 obige Schellack?

Hier zu Illustration zwei späte 1957er (? - oder auch 1958er?) Schellacks.
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.10.2020 - 14:07 Uhr  ·  #2
"da die Pressstempel ja keine genauen Aussagen zum Veröffentlichungszeitpunkt geben können." ??? Inwiefern das jetzt? Ohne Preßmatrizen kann keine Platte veröffentlicht werden, und ohne Veröffentlichungsabsicht gibt es keinen Anlaß, Preßmatrizen herzustellen.

Was 50573 betrifft, sind beide Aufnahmen im Oktober 1957 ganz offenbar bereits fertig und lieferbar gewesen (Preßmatrizencode "K7" laut DMA). Wann sie irgendwo in Katalogen inseriert wurden ist doch herzlich uninteressant, oder? Das einzig wirklich relevante Datum ist doch ohnehin das der Aufnahmesitzung, also der Tag, an dem die Künstler die Musik tatsächlich gespielt und gesungen haben. Alles andere betrifft doch bloß die Vermarktung, i.d.R. mit wenig oder ganz ohne Einfluß der Leute, die auf der Platte zu hören sind, und derentwegen sie bewahrens- und sammelnswert ist. Veröffentlichungsdaten sind doch nur deshalb überhaupt bemerkenswert, weil sie für den Außenstehenden ohne Zugang zu authentischen Firmenunterlagen leicht zugänglich sind und deshalb eine (sehr plumpe und unzuverlässige!) Krücke zum groben Abschätzen der echten Aufnahmedaten darstellen. Und bei einem Widerspruch von angeblicher VÖ 4/58 und Matrizierung 10/57 "siegt" selbstverständlich das frühere Datum, denn es ist logischerweise näher an der Wahrheit - die Platte muß matriziert werden, bevor man sie verkaufen kann. Ob die Scheibe danach im April 1958 angeboten, oder im Oktober 2020 hier abgebildet wurde, ändert nichts daran, dass Herr Alexander & Co. bereits im September 1957 (oder noch früher) die Lieder gesungen haben. Keine Macht der Welt macht somit aus diesen Aufnahmen nachträglich eine "1958er Schellackplatte". Eine gestern neu erschienene Elvis-CD bedeutet ja auch nicht, dass es Elvis-Aufnahmen aus dem 21. Jahrhundert gibt!
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.10.2020 - 14:24 Uhr  ·  #3
So hatte ich die Antwort nicht erwartet, da sie nicht weiterhilft.

Grundsätzlich bin auch ich derjenige, der gerne die Aufnahmedaten im Studio
heranzieht. Es gibt aber viele Sammler, die NUR die Originalveröffentlichungs-
daten heranziehen: nicht veröffentlicht, heisst für sie 'nicht damals zugänglich'.

Der Presscode oder Pressstempel zeigt ja nicht, dass die Platte an dem Tag
im Geschäft war (auch unveröffentlichte Demoplatten haben ja den Stempel..).
Die Absicht ist also erst mal egal.

Insofern ist mir die Frage alles andere als 'Wurscht' oder 'dumm gestellt'.
Der Presscode heisst doch nicht 'an dem Datum im Geschäft`.
Leider also diesmal keine Hilfe, es sei denn, man könnte bei 50783 verbindlich
ableiten, dass 1 bis 2 Monate nach dem Code die Platte i.d.R. im Geschäft war.
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 28.05.2021 - 07:21 Uhr  ·  #4
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 28.05.2021 - 07:23 Uhr  ·  #5
Polydor H 50594

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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.04.2022 - 11:01 Uhr  ·  #6
Hallo Freunde,

es ist zwar schon eine Weile her mit den letzten Beiträgen in diesem Thema, aber auch ich hätte eine gezielte Anfrage zu den Polydor-Schellack-Etiketten.
Weiß jemand welche die erste 78er Polydor Veröffentlichung war, die anstatt mit dem gewohnten roten Label und goldener Schrift, mit dem orangenen Sternchen-Label und schwarzer Schrift veröffentlicht wurde?
Parallel zu dieser Frage würde mich ebenso interessieren welches die letzte veröffentlichte 78er mit dem alten roten Label war?
Teilweise wurden vereinzelte Titel auch in beiden Varianten gepresst, wie hier im Beispiel einer Friedel Hensch-Veröffentlichung.
Was mir bekannt ist, dass die Umstellung irgendwann im Jahr 1953 stattgefunden haben muss, aber falls es jemanden gibt, der mir dazu etwas präzisere, wenn auch nicht ganz genaue Informationen geben könnte, wäre es super.
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.04.2022 - 11:34 Uhr  ·  #7
...na die Überschneidungen mit beiden Labeln ist sicher einige Zeit so gegangen, da ich allein zirka
30 Schellacks in beiden Versionen habe ,-)

Gruss Billy
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.04.2022 - 12:12 Uhr  ·  #8
Für das Übergangsdatum müßte man Ausschau halten nach der höchsten rot-goldenen Nummer. Dass es viele niedrigere Nummern als Zweitauflage auch mit dem Orange-Label gab, daran darf man sich nicht stören. Sogar ein paar langlebige Vorkriegsplatten (Schuricke-Terzett, Otto Reutter) gab es noch mit diesem späten Label, die wurden anscheinend immer nach Bedarf nachgedruckt und -gepresst.
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.04.2022 - 12:48 Uhr  ·  #9
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.04.2022 - 13:40 Uhr  ·  #10
49016 ist auch "meine" höchste Rotlabel-Polydor. Matriziert am 7.7.53, Pressung der Erstauflage also schätzungsweise im Juli oder August. Einführung des Orange-Labels demnach im Herbst 1953 - eventuell zeitgleich mit der Einführung der ersten Vinylplatten? Jedenfalls habe ich noch nie eine Polydor 45er oder LP mit dem rot/goldenen Label gesehen. Die Modernisierung des Angebots wäre ein plausibler Anlass für die Farbumstellung des Logos auch bei den Schellacks.
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.04.2022 - 14:24 Uhr  ·  #11
Beträge #9 und #10

Wenn es die hier abgelichtete Schellack also nicht irgendwo in "dunkelrot"
geben sollte, wären obige Aussagen abgesichert.

10.07.1953
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Re: POLYDOR - Die letzten Schellacks 1957

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Gepostet: 09.04.2022 - 16:42 Uhr  ·  #12
Vielen lieben Dank euch allen für die vielen enorm hilfreichen Informationen :)
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