Kurz-Bio:
Die Sängerin Christl Giampietro wurde am 12. Dezember 1888 in Gießhübel, Böhmen (heute: Olešnice v Orlických horách in der Tschechischen Republik) als Christl Millich geboren und verstarb am 2. Dezember 1974 in Baden bei Wien, Niederösterreich. Sie war die Tochter des brühmten Schauspielers Joseph Giampietro (* 21. Juni 1866 in Wien; †29. Dezember 1913 in Berlin). Nach abgeschlossener Gesangsausbildung debütierte sie an der Wiener Volksoper. Nach der Eheschließung mit Ernst Falk (27.03.1883-15.12.1942) wendete sie sich aber der Kleinkunst auf der Bühne und im Rundfunk zu und wurde bald als "Meisterin der musikalischen Parodie" bezeichnet. Nebenbei agierte sie auch als Schauspielerin in diversen Filmen. Mitte der Dreißigerjahre kam es aufgrund ihrer Popularität auch zu Schallplatten-Aufnahmen. Im Sommer 1938 ging sie mit ihrem Mann nach Scheveningen in den Niederlanden, wo sie im dortigen Kurhaus Cabarett ein Gastspiel hatte, kehrte aber wegen der Unsicherheiten in ihrer Heimat nicht mehr nach Österreich zurück. Nach Kapitulation der Niederlande im Jahre 1940 wurde ihr Mann von der Gestapo verhaftet und später nach Auschwitz deportiert, wo er Ende 1942 ermordet wurde. Sie selbst konnte sich in die Schweiz retten, wo sie zu Kriegsende bereits beim „Vorbereitenden Künstlerkomitée der Österreicher in der Schweiz“ mitwirkte um danach nach Österreich zurückzukehren, wo sie sich weiterhin am „Wiederaufbau“ des demokratischen Kunstwesens in Österreich beteiligte.
Ihre Schellacks:
PALOMA ELECTROLA RECORD (A)
07 35....4167....Gesang: CHRISTL GIAMPIETRO mit Salon-Orchester..Sponpernad’ln (8134)/Abgeseh’n davon (8131)
08 35....P-2202....CHRISTL GIAMPIETRO mit Paloma-Jazz-Orchester..Schinkenfleckerln (5425)/Salzburger Schnürlregen (5426)
ODEON (A)
04 37....A 169794....CHRISTL GIAMPIETRO mit Orchester..Abgeseh'n davon (Ve 2226-1)/Nichts von Bedeutung (Ve 2225-2) (auch PARLOPHON B 47432)
04 37....A 169817....CHRISTL GIAMPIETRO mit Orchester..Bin ich ein Mandl? Bin ich ein Weibl? (Ve 2229-2)/Das ist der Weaner Dialekt (Ve 2230-2) (auch ODEON O-25945 bzw. PARLOPHON B 47445)
Nach der Delogierung aus unserer Wohnung in Rudolfsheim-Fünfhaus erhielten wir eine Gemeindewohnung in der Inneren Stadt, dem Zentralbezirk Wiens, zugewiesen und im gleichen Bau wohnt auch eine Frau Giampietro, eine großgewachsene feine Dame mit einer markanten Stimme, die äußerst freundlich zu uns Kindern war und wir uns daher bald mit ihr angefreundet hatten. Ich war gerade elf und sie bereits 65 Jahre alt und wegen dieser Erinnerung wollte ich für die berühmte Christl Giampietro, für meine Eltern war sie noch berühmt, ein Forum einrichten, wofür aber ein Rocknroller in einem Rocknroll-Forum extrem viel Überwindung benötigt. Ich habe daher für kurze Zeit den Namen dieses Forums total ignoriert, wobei mir einige Einträge in diesem Forum die Überwindung ein wenig erleichterten.
Das war zu Ehren von Christl Giampietro das erste und das letzte Mal mein Ausritt und jetzt bin ich wieder Rocknroller und freue mich, wenn in diesem Forum doch ein relativ großer Anteil für Rocknroll und seine Ära übrig bleibt.
Keep Searchin'
Gerd
Die Sängerin Christl Giampietro wurde am 12. Dezember 1888 in Gießhübel, Böhmen (heute: Olešnice v Orlických horách in der Tschechischen Republik) als Christl Millich geboren und verstarb am 2. Dezember 1974 in Baden bei Wien, Niederösterreich. Sie war die Tochter des brühmten Schauspielers Joseph Giampietro (* 21. Juni 1866 in Wien; †29. Dezember 1913 in Berlin). Nach abgeschlossener Gesangsausbildung debütierte sie an der Wiener Volksoper. Nach der Eheschließung mit Ernst Falk (27.03.1883-15.12.1942) wendete sie sich aber der Kleinkunst auf der Bühne und im Rundfunk zu und wurde bald als "Meisterin der musikalischen Parodie" bezeichnet. Nebenbei agierte sie auch als Schauspielerin in diversen Filmen. Mitte der Dreißigerjahre kam es aufgrund ihrer Popularität auch zu Schallplatten-Aufnahmen. Im Sommer 1938 ging sie mit ihrem Mann nach Scheveningen in den Niederlanden, wo sie im dortigen Kurhaus Cabarett ein Gastspiel hatte, kehrte aber wegen der Unsicherheiten in ihrer Heimat nicht mehr nach Österreich zurück. Nach Kapitulation der Niederlande im Jahre 1940 wurde ihr Mann von der Gestapo verhaftet und später nach Auschwitz deportiert, wo er Ende 1942 ermordet wurde. Sie selbst konnte sich in die Schweiz retten, wo sie zu Kriegsende bereits beim „Vorbereitenden Künstlerkomitée der Österreicher in der Schweiz“ mitwirkte um danach nach Österreich zurückzukehren, wo sie sich weiterhin am „Wiederaufbau“ des demokratischen Kunstwesens in Österreich beteiligte.
Ihre Schellacks:
PALOMA ELECTROLA RECORD (A)
07 35....4167....Gesang: CHRISTL GIAMPIETRO mit Salon-Orchester..Sponpernad’ln (8134)/Abgeseh’n davon (8131)
08 35....P-2202....CHRISTL GIAMPIETRO mit Paloma-Jazz-Orchester..Schinkenfleckerln (5425)/Salzburger Schnürlregen (5426)
ODEON (A)
04 37....A 169794....CHRISTL GIAMPIETRO mit Orchester..Abgeseh'n davon (Ve 2226-1)/Nichts von Bedeutung (Ve 2225-2) (auch PARLOPHON B 47432)
04 37....A 169817....CHRISTL GIAMPIETRO mit Orchester..Bin ich ein Mandl? Bin ich ein Weibl? (Ve 2229-2)/Das ist der Weaner Dialekt (Ve 2230-2) (auch ODEON O-25945 bzw. PARLOPHON B 47445)
Nach der Delogierung aus unserer Wohnung in Rudolfsheim-Fünfhaus erhielten wir eine Gemeindewohnung in der Inneren Stadt, dem Zentralbezirk Wiens, zugewiesen und im gleichen Bau wohnt auch eine Frau Giampietro, eine großgewachsene feine Dame mit einer markanten Stimme, die äußerst freundlich zu uns Kindern war und wir uns daher bald mit ihr angefreundet hatten. Ich war gerade elf und sie bereits 65 Jahre alt und wegen dieser Erinnerung wollte ich für die berühmte Christl Giampietro, für meine Eltern war sie noch berühmt, ein Forum einrichten, wofür aber ein Rocknroller in einem Rocknroll-Forum extrem viel Überwindung benötigt. Ich habe daher für kurze Zeit den Namen dieses Forums total ignoriert, wobei mir einige Einträge in diesem Forum die Überwindung ein wenig erleichterten.
Das war zu Ehren von Christl Giampietro das erste und das letzte Mal mein Ausritt und jetzt bin ich wieder Rocknroller und freue mich, wenn in diesem Forum doch ein relativ großer Anteil für Rocknroll und seine Ära übrig bleibt.
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Gerd
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