JOE TURNER auf ATLANTIC - 45 RPM-Sing

xx

JOE TURNER - AFTER A WHILE

COLLAGEN VON ROCKINPETE

HARDI

Rein zufällig sind bei mir die Beiträge #9 & #10 wieder aufgetaucht und ich möchte dies zum Anlass nehmen, diese Beiträge mit Single-Daten zu ergänzen, wo Fats Domino das Klavier bediente (New Orleans, April 1950):
IMPERIAL (78er)
08 50....5090....JOE TURNER accompanied by Dave Bartholomew and his Orchestra..Story To Tell (IM-190)/Jumpin' Tonight (IM-191)
08 50....5093....JOE TURNER Accompanied By Dave Bartholomew & His Orchestra..Lucille (IM-192)/Love My Baby (IM-193)
BA’YOU (78er) - Sublabel von IMPERIAL
?? 53....45-015....JOE TURNER..Blues Jump The Rabbit (45IM 631)/The Sun Is Shining (45IM 632)
Hier bediente Johnny Jones das Klavier (Chicago, 7. Oktober 1953):
ATLANTIC
12 53....45-1016....JOE TURNER and his BLUES KINGS..Oke-She-Moke-She-Pop (A-1127)/TV Mama (A-1128)
Ich habe keinerlei Hinweise gefunden, dass Fats Domino jemals in Chicago bei Aufnahmen zugegen war. Ich bin daher fest davon überzeugt, dass das behauptete Klavierspiel von Domino bei “TV Mama“ auf einer Verwechslung beruhen muss.

Keep Searchin’
Gerd

Zufällig habe ich jetzt des Weiteren entdeckt, dass Fats Domino Joe Turner auch bei ATLANTIC am Klavier begleitet hat, aber nicht in Chicago, sondern am 12. Mai 1953 bei ihm daheim in New Orleans. Die Titel waren “Thos’ll Make You Laugh“, “Oke-She-Moke-She-Bop“, “Honey Hush“ und “Crawdad Hole“.
Zwei davon bildeten die folgende Single:
ATLANTIC
08 53....45-1001....JOE TURNER and his Band..Honey Hush (A-1073)/Crawdad Hole (A-1074)
Die nächste Session war bereits jene am 7. Oktober 1953 in Chicago, wo “Oke-She-Moke-She-Bop“ nochmals aufgenommen wurde, aber diesmal mit Johnny Jones am Klavier. Vermutlich passierte da die Verwechslung hinsichtlich “TV Mama“.

Keep Searchin’
Gerd

Hallo,
Ruppli schreibt tatsächlich, dass bei der Session am 12. Mai 1953, die ja merkwürdiger Weise in New Orleans stattfand, Fats Domino bei den 3 Aufnahmen das Klavier gespielt haben soll. Mir liegen aber mehrere Tonträger von Big Joe Turner vor ,welche direkt von Atlantic Records stammen und in deren Begleitheften immer Kathy Thomas als Pianistin aufgelistet ist. Einzig Bear Family Records schreibt im Booklet der Big Joe Turner CD "Rocks", dass bei der Session vom 12. Mai Fats oder Kathy das Klavier bedienen.
Ein Auszug aus einer anderen Atlantic-CD ist klar struktruiert, hier wird ebenfalls Kathy Thomas als die Pianistin angeben. Bei dem Ruppli werden merkwürdigerweise, außer Fats Domino, nur noch Pluma Davis und Lee Allen als Musiker direkt aufgeführt. Und dazu noch allgemein das Pluma Davies Orchestra ohne weitere Details. Bei den Atlantic-CD jedoch, sind alle beteiligten Musiker aufgeführt. Da liegt es schon logisch nah, dass diese Angaben verlässlicher sind. Übrigens bei den discographischen Angaben der Fats Domino- Sessions tauchen zeitnah nur 18. April und dann der 1. Juni 1953, bei dessen eigenen Recordings auf. Im Mai 1953 war er vielleicht nie im Studio.

Bei der Session, am 12. Mai 1953 in New Orleans, war Fats, entgegen einiger Publikationen, nicht anwesend. Dazu liegt das Buch von Derek Coller (Biographie und Diskographie über Joe Turner) vor, welches 2023 erschien. Hier wird Johnny Farnandez als Pianist angeben, der in anderen Quellen als Bassist geführt wird. Aber der Coller schreibt auch, dass es laut Alonzo Stewart, dem Schlagzeuger dieser Session, auch Edward Santino, Edgar Blanchard oder eben doch Kathy Thomas sein könnten. Nur Fats Domino war an diesem 12. Mai 1953 nicht zugegen. An den hätte man sich höchstwahrscheinlich auch nach Jahren noch erinnert. Wohl aber war er im April 1950 bei einer Session für Imperial Records (macht ja auch mehr Sinn) unter der Leitung von seinem "Kumpel" Dave Bartholomew mit von der Partie. Sowohl Big Joe Turner, als natürlich auch Fats Domino und Dave Bartholomew sind für die Musikgeschichte so wichtig, dass auch die solche "Nebensächlichkeiten" genau dargestellt sein sollten.

Gruß
Heino